Zwischen Bühne, Kamera und Business: Die Kunst, sich richtig zu zeigen

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Manchmal führen Gespräche dazu, dass man die eigene Branche mit ganz neuen Augen sieht.
In meinem Talk hatte ich diesmal einen Gast, der aus einer ganz anderen Welt kommt – und doch erstaunlich viele Parallelen zur Event- und Speakerbranche aufzeigt: Tim Koller, Schauspieler, Fotograf und Inhaber der Agentur Koller in Hamburg.

Tim hat mir einen Satz gesagt, der mir besonders im Kopf geblieben ist:
„Du bist nur das Produkt.“
Und genau darüber haben wir gesprochen – über Ausstrahlung, Professionalität und den Unterschied zwischen künstlerischer Leidenschaft und handwerklicher Disziplin.

Von der Bühne zur Agentur: Tim Koller kennt beide Seiten

Tim kommt selbst von der Bühne. Nach seiner Schauspiel- und Musicalausbildung in Bayern und Hamburg steht er seit über zehn Jahren mit dem Stück Cave Queen auf den Brettern, die die Welt bedeuten. Mit seiner eigenen Schauspielagentur vermittelt er heute Schauspielerinnen, Schauspieler und Filmschaffende – von Regie über Drehbuch bis Kamera.

Mich hat beeindruckt, wie klar und strukturiert Tim über seine Arbeit spricht. Er liebt „Typen“ – Menschen mit Ecken und Kanten, mit Wiedererkennungswert.
In seiner Agentur sucht er keine perfekten Gesichter, sondern Charaktere. „Ich halte Ausschau nach Menschen, die etwas erzählen – nicht nur schön aussehen.“

Auch auf der Bühne, in der Moderation oder im Speaking geht es nicht darum, perfekt zu wirken. Es geht darum, authentisch zu sein und eine Haltung zu zeigen.

Der erste Eindruck: Warum ein gutes Bild mehr als nur schön sein muss

Tim bekommt monatlich rund 180 Bewerbungen von Schauspielerinnen und Schauspielern. Das hat mich ehrlich überrascht.
Sein wichtigstes  Auswahlkriterium ist das erste Foto – der visuelle Eindruck, der hängen bleibt. Kein gestelltes Lächeln, keine Hände im Gesicht, keine Posen.
„Ich will den Menschen erkennen“, sagt er. „Das Foto muss etwas erzählen – mit den Augen, mit der Energie.“

Und dann kommt das Bewegtbild. Denn auf der Bühne oder vor der Kamera zählt, ob jemand sendet und empfängt – also Emotionen glaubwürdig zeigen und auf andere reagieren kann.
Ich fand das spannend, weil das exakt das beschreibt, was auch bei Rednerinnen, Moderatoren und Führungskräften zählt:
Nicht nur reden – auch wahrnehmen, zuhören, reagieren.

Der Moment, in dem die Kamera läuft oder das Publikum zuhört, offenbart, wer wirklich präsent ist.

Professionalität ist kein Gefühl – sie ist Haltung

Tim hat eine klare Haltung zum Thema Zuverlässigkeit.
Er sagt: „Die Filmbranche ist kein Kollektiv freier Künstler, die sich treffen und ihre Aura schütteln.“
Da musste ich schmunzeln – und gleichzeitig nicken.

Denn egal, ob Schauspiel oder Event: Es geht um Verbindlichkeit.
Wenn jemand zu spät kommt, auf E-Mails nicht reagiert oder ein Zoom-Casting technisch nicht hinbekommt, wirkt das unprofessionell – egal, wie talentiert er ist.
Tim ist da kompromisslos: „Wenn jemand nicht funktioniert, dann trennen wir uns. Das hat nichts mit Härte zu tun, sondern mit Respekt.“

Auch in der Eventwelt braucht es beides: Kreativität und Struktur, Inspiration und Verlässlichkeit.

Zusammenarbeit auf Augenhöhe

Wer bei Tim aufgenommen wird, startet mit einem klaren Plan.
Neue Fotos, aktualisierte Profile, Auswahl des richtigen Materials – alles wird Schritt für Schritt aufgebaut, bevor die Künstlerinnen und Künstler online gehen. Oft ist Tim schon im Hintergrund aktiv, bevor die erste Rolle offiziell vergeben ist.

Er versteht seine Agentur als Partnerschaft, nicht als Vermittlungsplattform.
„Ich arbeite mit meinen Leuten auf Augenhöhe“, sagt er.
„Wir sprechen offen, ehrlich, wertschätzend – und wir haben Spaß dabei.“

Diese Mischung aus Menschlichkeit und Struktur ist für mich das Erfolgsrezept, das nicht nur in der Schauspielbranche gilt. Auch auf der Bühne, in der Moderation oder im Management geht es am Ende darum, miteinander zu wachsen – und sich gegenseitig stark zu machen.

Mein Fazit: Sichtbarkeit entsteht durch Klarheit

Das Gespräch mit Tim Koller hat mir gezeigt, dass es keinen Unterschied macht, ob man Schauspieler, Redner oder Eventprofi ist – die Grundlagen sind dieselben.
Sichtbarkeit entsteht nicht durch Zufall, sondern durch Klarheit, Haltung und Präsenz.

Ein gutes Foto, eine ehrliche Ausstrahlung, eine professionelle Einstellung – all das sind keine Kleinigkeiten, sondern Voraussetzungen, um wahrgenommen zu werden.

Tims Satz „Du bist nur das Produkt“ klingt im ersten Moment hart, aber je länger ich darüber nachdenke, desto mehr steckt darin: Wir alle sind in irgendeiner Form unser eigenes Produkt.
Die Frage ist nur, wie bewusst wir damit umgehen.

Bleibt flexibel – und offen für Neues!

Eurer Ralf Schmitt

und das Team der Impulspiloten

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