Es war einmal ein Moderator, der im ganzen Land für seinen Humor und seine spontanen, verrückten Einfälle bekannt war. Jeden Monat begab sich ein unerschrockener Experte oder eine furchtlose Expertin auf die Reise, um auf der Impulspilotencouch seine neugierigen und wissbegierigen Fragen zu beantworten. Seine Gäste waren klug und vielseitig, einige von ihnen hatten gar erstaunliche Fähigkeiten. Einmal traf er dort sogar einen echten „Rockstar“ – die Performance-Expertin Sonja Gründemann, die ihn mit ihrem Charme und ihren 4 Tipps für gelungene Auftritte so sehr verzauberte, dass er sie bat, die beschwerliche Reise für ein Interview noch einmal anzutreten, um ihn an der großen Kunst des Storytellings teilhaben zu lassen…
Nicht in der Stimmung für Märchen? Na, dann frage ich unsere geschätzte Speaker-Kollegin Sonja direkt, was ein gutes Storytelling ausmacht und welche Tipps du mitnehmen solltest.
Warum überhaupt Storytelling nutzen?
„Das Leben schreibt die besten Geschichten“ – da steckt viel Wahrheit drin. Vor allem für uns Moderator:innen und Ausbilder:innen geht es bei unseren Präsentationen oft um die Vermittlung von fundiertem Wissen und Informationen. Leider lassen sich aber nur wenige von uns von langweiligen Zahlen, Daten und Fakten begeistern.
Und ebenso geht es auch unseren Zuschauer:innen. Schon als Kinder lieben wir es, wenn unsere Eltern uns Geschichten vorlesen. Dieses Interesse an fesselnden Geschichten nimmt auch im Alter nicht ab. Wenn wir also unser Wissen bewusst in eine ansprechende Geschichte verpacken, können wir langweilige Informationen leicht auflockern. Die Werbung nutzt Storytelling immer wieder, indem sie vermeintlich langweilige Produkte wie Waschmittel mit einer guten Geschichte emotional auflädt und dadurch interessant macht. Dieses Beispiel zeigt uns auch, dass eine gute Geschichte nicht lang und langatmig sein muss. Viel wichtiger ist, dass es schnell gelingt, Bilder und Emotionen zu erzeugen, an die wir uns noch lange erinnern werden.
Was soll ich schon groß erzählen?
In ihrem musikalischen Comedy-Programm „TYPisch Frau!“ und „Alltagswahnsinn“ schlüpft Sonja selbst in zwei Rollen: zum einen als klassische Klischeefrau mit vielen Handtaschen im Schrank und zum anderen als Mutter, die mit dem typischen chaotischen Alltag mit Kindern zu kämpfen hat. Beide Auftrittsformate, sind vor allem deshalb so erfolgreich, weil sich die Zuschauer:innen in verblüffend alltäglichen Geschichten wiederfinden, die ihnen genauso passieren oder zumindest hätten passieren können. So funktioniert das Storytelling hier ganz einfach und natürlich.
Die schönsten Geschichten schreibt das Leben
Aber wie läuft das im Business? In der Geschäftswelt geschehen gar nicht so viele lustige und aufregende Dinge, oder? Sonja sieht das anders! Schließlich gehört die Arbeit als Speaker:in oder im Vertrieb genauso zum Alltag wie die Freizeit zu Hause. Und bei der Arbeit gibt es ebenso viele Dinge, die es wert sind, dass man Geschichten darüber erzählt. Hast du einen Auftrag verloren oder hatte dein Kunde ein spezielles Problem? Dann liegt in diesem Erlebnis das Potenzial für eine lehrreiche und authentische Geschichte direkt aus der Praxis. Vor allem wenn es um Geschichten über Fehler geht, macht es die Protagonist:innen schlicht menschlich, verletzlich und verständlich. Alles Zutaten für eine gute Geschichte und spannendes Storytelling!
Was macht eine überzeugende Geschichte aus?
Formuliere eine gute Geschichte so, dass das Publikum sie sofort versteht. Vermeide je nach Zielgruppe Fachjargon – oder verwende ihn, wenn es sein muss, nur sehr sparsam. Noch wichtiger ist, dass die Geschichte Emotionen weckt und eine Verbindung schafft. Am besten gelingt dies, wenn man die Menschen mit sich auf Augenhöhe bringt und einprägsame Bilder schafft.
Mit Storytelling anderen im Gedächtnis bleiben
Sonja erzählt uns im Talk von einem Beispiel eines IT-Unternehmens mit einer sehr zahlenlastigen Unternehmenspräsentation. Auf ihren Vorschlag hin tauchte während der Vorstellung immer wieder eine Filmfigur auf und führte so auf witzige Art und Weise durch die Präsentation. Dieser kleine, aber verblüffende Trick erhöht den Bekanntheitsgrad des Unternehmens erheblich. Denn potenzielle Kund:innen werden sich sicher an diese frische Vorstellung erinnern und denken: „Hey, das waren doch das Unternehmen mit der Filmfigur“.
Natürlich sollte man sich, um ernsthaft und kompetent zu wirken, genau überlegen, welche Figur und welche Geschichte für sich oder das eigene Unternehmen steht und repräsentativ verwendet wird. Kontroverse Figuren wie Beavis und Butthead mögen nicht jedem gefallen. Was hingegen gut funktionieren kann, insbesondere für ein Unternehmen, das eine Erfolgsgeschichte durchläuft, ist die klassische Heldenreise.
Die Impulspiloten auf Heldenreise
Sonja erklärt uns das anhand der Geschichte der Impulspiloten und von Harry Potter. Als wir 2015 die Impulspiloten GmbH gründeten, mussten wir uns erst einmal in der zauberhaften Welt namens Eventbranche zurechtfinden. Natürlich hatten wir, wie auch Harry mit seinem besten Feind Draco Malfoy, von Anfang an kleinere oder sogar größere Gegner. Der größte Widersacher erwartete uns jedoch erst im Jahr 2020. Während Harry nach dessen Wiedergeburt gegen Lord Voldemort kämpfen musste, begann für uns ab diesem Jahr der Kampf gegen Corona und die strengen Auflagen für die Veranstaltungsbranche. Aber keiner von uns hat sich einschüchtern lassen – am Ende hat Harry den dunklen Lord besiegt und wir, die Impulspiloten, haben es geschafft, uns zu einem Unternehmen zu entwickeln, das erfolgreich digitale und hybride Veranstaltungen organisiert und sich damit für die Zukunft positioniert.
Nun solltest du eine Vorstellung von unserer Entwicklung in den letzten Jahren haben. Und dieses Bild ist viel klarer und eindrucksvoller, als wenn wir einfach unsere Umsatzzahlen für die entsprechenden Jahre präsentiert hätten. Natürlich sind die Zahlen nach wie vor relevant, aber sie passen viel besser in ein Handout, welches man im Anschluss in Ruhe lesen kann.
Die 5 besten Tipps von Sonja zum Storytelling:
- Wenn ihr Storytelling nutzen wollt, überlegt, welche Geschichte zu euch passt. Womit fühlt ihr euch wohl?
- Was seid ihr für ein Mensch oder für ein Unternehmen? Welche Charakteristika sollte die Geschichte widerspiegeln?
- Überlegt genau, für wen ihr die Story erzählt. Wer ist euer Zielpublikum?
- Was ist die Hauptbotschaft, die ihr durch die Geschichte vermitteln wollt?
- Die Geschichte muss nicht unbedingt bekannt sein. Eine ganz eigene Geschichte ist oft noch schöner und vor allem persönlicher.
Wenn euch trotz all dieser Anregungen immer noch eine kreative Idee fehlt, wie ihr eure Präsentation durch Storytelling überzeugend gestalten könnt, dann holt euch doch jemanden dazu, der euch hilft, eure Held:innen oder eure persönliche Geschichte zu finden. Sonja bietet Coachings und Trainings an, um euch zu helfen, einen roten Faden zu finden und eure Präsentation mit Leben zu füllen.
Ich bin bereits gespannt, welche Geschichten das Jahr 2023 für uns alle bereithält.
Bis dahin – bleibt flexibel!
Euer Ralf Schmitt
und das Team der Impulspiloten