Ich habe mich ganz besonders auf das Gespräch mit meinem heutigen Gast, Micha Kours, gefreut. Micha ist Corporate Influencer und Verkaufsleiter bei ERLAU sowie selbständig unterwegs als Mr. Barrierefrei. Ehrlich gesagt, habe ich Micha wild entschlossen eingeladen und mir erst danach Gedanken darüber gemacht, wie er in unser Experten-Talk Format passt. Warum? Weil er mich bei unserer ersten Begegnung fasziniert hat. Er ist unkonventionell und einfach ein guter Typ, der Leidenschaft für sein Thema versprüht. Allein deshalb gehört er schon auf unsere Impulspiloten Couch. Aber schnell wird auch klar, dass er spannendes Marketing macht und sich als erfolgreicher Corporate Influencer für eine sehr spezifische Zielgruppe etabliert hat. Genau darüber möchte ich mit ihm sprechen.
Kunstfigur Mr. Barrierefrei als Corporate Influencer
Micha Kours betreibt als Mr. Barrierefrei im Auftrag der Marke ERLAU echtes Nischenmarketing, indem er als Produzent für barrierefreie Sanitärausstattungen mit seinem Einsatz als Corporate Influencer eine spezifische Zielgruppe anspricht. Seine Zielgruppe sind auf Barrierefreiheit spezialisierte Sanitärinstallateure und Baddesigner, die in Deutschland aktuell nur etwa 1% der Sanitärinstallateure ausmachen. Das ist also wirklich eine „spitze Zielgruppe“, wie Marketingberater:innen es oft empfehlen.
Als Verkaufsleiter bei ERLAU hat Micha schon länger darüber nachgedacht, dass die Qualität der Beratung durch diese Sanitärinstallateure die künftige Lebensqualität der Kund:innen stark beeinflusst. 2016 hat er dann Workshops zu diesem Thema konzipiert, obwohl es im Unternehmen anfangs Skepsis gab. 2019 hat er dazu die Kunstfigur „Mr. Barrierefrei“ entwickelt, die durch ihre Wiedererkennungsmerkmale, insbesondere die Holzfliege, Aufmerksamkeit erregt. Schließlich hat er sich im Lockdown 2020 dazu entschlossen, sich mit Mr. Barrierefrei-TV auf Facebook auch in der größeren Badplaner-Szene zu präsentieren. Das gelang ihm nicht zuletzt durch den tollen Support von Bad-Influencerin Tanja Maier.
Qualitative Inhalte statt Quantität bei den Followern
Mittlerweile ist Micha mit seinem Thema auf allen relevanten Social-Media-Kanälen präsent. Dabei ist ihm die Zahl seiner Follower gar nicht so wichtig. Die Szene, auf die er sich konzentriert, ist klein und spezialisiert. Wer ihn abonniert, gehört zu 100% der gewünschten Kernzielgruppe an. Auch hier gilt einer der Ratschläge, die man im Marketing immer wieder hört, aber sich nicht immer daran hält: Nicht die Quantität der Follower, sondern die Qualität der Inhalte sollte fokussiert werden.
Corporate Influencer aus Überzeugung
Eines wird schnell klar, wenn man mit Micha spricht: Er liebt das, was er tut. Und deshalb wirkt er trotz seiner Unkonventionalität immer authentisch. Die kritischen Stimmen im Unternehmen, die seine Aktionen in Frage stellten, sind längst verstummt. Im Gegenteil, Micha hat mittlerweile neben der Unterstützung im Social-Media-Bereich einen festen monatlichen Termin mit dem Vorstand, um das strategische Vorgehen zu besprechen. Dadurch haben sich die fragenden Worte von „Warum machst du das eigentlich?“ zu bewundernden Worten von „Wie machst du das eigentlich?“ gewandelt.
7 Must-Haves für erfolgreiche Corporate Influencer
Natürlich interessiert uns, wie Micha Kours das genau macht. Denn viele seiner Ansätze, die er im kleinen Rahmen erfolgreich anwendet, können wir auch in größeren Marketingzusammenhängen anwenden. Deshalb hat Mr. Barrierefrei uns seine sieben Tipps für erfolgreiche Corporate Influencer zusammengestellt:
1. Liebe was du tust
Ohne Leidenschaft und echte Überzeugung für dein Unternehmen oder dein Produkt kommst du nicht authentisch rüber. Und vor allem hast du ohne diesen echten Drive auch keine Lust, es zu repräsentieren.
2. Sei alles – außer gewöhnlich
Ein gewisser Wiedererkennungswert ist ganz bestimmt hilfreich und bietet dir gute Möglichkeiten, für einen roten Faden in deiner Sichtbarkeit. Egal welches Thema du vertrittst, du solltest damit unterhalten oder informieren – aber auf gar keinen Fall langweilen!
3. Pflege aktiv dein Netzwerk
Social Media lebt vom Austausch und von der Interaktion. Ansonsten ist es nur ein dunkler Tunnel, in den du hineinrufst. Egal ob live oder virtuell: picke dir die Menschen oder Beiträge heraus, die dir gefallen und zeige es auch ehrlich. Zum Beispiel durch einen wertvollen Kommentar oder ein aufrichtiges Kompliment.
4. Verkaufe kein Produkt – sondern seine Geschichte
Am Ende möchte ich mit ERLAU Badarmaturen für beeinträchtigte Menschen verkaufen. Niemand interessiert sich für die Produktdetails eines Duschkopfes. Wenn ich aber erzähle, wie wichtig es ist, dass im Bad eines autistischen Menschen, der Temperatur nicht spüren kann, ein Wassertemperatur-Stopp Verbrennungen vermeidet, dann ist das eine spannende, neue Perspektive für meine Zielgruppe.
5. Erzähle keine Märchen, sondern Geschichten!
Ich bin ein klarer Freund von Tatsachen und Fakten. Nur so kann ich auch authentisch hinter dem stehen, was ich repräsentiere. Glaubwürdigkeit bei meiner Zielgruppe schafft Vertrauen und Vertrauen ist die Grundlage für eine langfristige Geschäftsbeziehung und damit auch für Kaufentscheidungen.
6. Umgibt dich mit Exzellenz
Geh aufmerksam mit den Augen stehlen. Schau, wie es andere machen. Sammle Inspiration von den Besten und wenn dich Aufgaben ermüden oder andere sie besser können hole dir Hilfe. So kannst du deine Energie in die Dinge stecken, die du gerne und gut machst.
7. Lass dir immer wieder etwas Neues einfallen
Wer noch einen Extra-Tipp von Micha haben möchte, der bekommt ihn hier in einem exklusiven Zusatzvideo von Mr. Barrierefrei persönlich .
Ich und das Team der Impulspiloten danken Micha aka Mr. Barrierefrei an dieser Stelle noch einmal für die wunderbare Einhorntorte am Drehtag!
Bis dahin, bleibt flexibel
Euer Ralf Schmitt
und das gesamte Team der Impulspiloten
