Kalt. Klar. Kraftvoll – Eisbaden als täglicher Neustart für gestresste Köpfe

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Ralf-Schmitt-Eisbaden

Ein Erfahrungsbericht über Disziplin, Klarheit, die Kraft der Kälte – und warum drei Grad eiskaltes Wasser mein Leben durch Eisbaden verändert haben.

 

Hand aufs Herz: Kennst du dieses unterschwellige Dauerrauschen im Kopf? Kein Drama, kein Burnout – einfach zu viele Tabs offen. Bei mir war’s genau so. 2024 war kein Albtraum, aber eben auch kein Spaziergang. Ich funktionierte – aber mehr wie ein gut geölter Automat, weniger wie ein lebendiger Mensch. Ich war da, aber nicht wirklich präsent. Immer am Tun, nie am Sein.

 

Und dann kam Weihnachten. Der Moment im Jahr, in dem selbst die größten Organisationstalente irgendwann merken: Jetzt ist mal kurz Schluss mit Listen, Kalendern und Calls. Ich saß also da, zwischen Zimtstern und Zoom-Fatigue, und zum ersten Mal seit Langem wurde es still genug in mir, um zu merken: Da fehlt was. Ich wollte zurück zu mir. Zur Klarheit. Zum Mut. Ich wollte wieder spüren, dass ich Einfluss auf meinen Zustand habe – körperlich, mental, emotional.

Mein Einstieg ins Eisbaden: Kalte Duschen & Kinder, die gucken

Danke, Internet. Du hast mir Wim Hof beschert – den „Iceman“, der freiwillig ins Eisbad steigt, als wär’s ein Whirlpool. Ich war fasziniert. Und ehrlich gesagt: ein bisschen neidisch. Nicht auf seine Kälteerfahrung – sondern auf seine Ruhe. Die wollte ich auch haben, also hab ich es probiert. Mein persönlicher Einstieg war dann zwei Minuten kalt duschen. Jeden Morgen. Ab dem 3. Januar.
Und ja – es war brutal. Und wenn ich ehrlich bin, habe ich nicht wirklich still vor mich hingelitten: Ich habe geschrien. Laut. Mit Inbrunst, so dass meine Kinder mehr als einmal vor der Badezimmertür standen und fragten: „Papa, alles okay?“ Ich konnte nur sagen: „Ja. Es ist Training.“ Training fürs Leben. Aber ich blieb dran. Es war jeden Morgen ein kurzer, kalter Kampf. Aber es war auch jeden Morgen ein kleiner Sieg. Das Eisbaden begann also mit einer kalten Dusche.

Die Eistonne ruft – und ich springe

Nach ein paar Tagen war klar: Ich will mehr. Mehr Herausforderung, mehr Präsenz, mehr „Ich kann das“. Ich meldete mich also für einen Eisbade-Workshop an. Kein romantischer Bergsee bei Sonnenaufgang, sondern ein Industriefass, voll mit Wasser und Eiswürfeln. Dazu Atemübungen, Anleitungen – und zwölf Leute, die genauso verrückt waren wie ich.
Der Moment, als ich zum ersten Mal in die Tonne stieg, war unvergesslich. Mein Körper schrie. Mein Verstand fluchte. Aber ich blieb drin hocken. Drei Minuten. In drei Grad kaltem Wasser. Und als ich wieder rauskam, war ich nicht nur nass und stolz – ich war wach. Komplett im Moment. Kein Gedanke an später. Kein Plan im Kopf. Nur Ich, im Hier und Jetzt. Genau dieses Gefühl ist es, was Eisbaden für mich ausmacht.

Vom Baumarkt-Fass zum Eiskönig-Upgrade

Nach dem Workshop war für mich klar: Das will ich jeden Tag. Also besorgte ich mir ein günstiges Fass. Kein Hightech. Kein Kühlsystem. Einfach nur: Behälter, Wasser, Zeit. Im Winter war das einfach – die Natur half mit. An manchen Tagen musste ich erst die Eisschicht durchbrechen, bevor ich rein konnte. Einmal war das Wasser komplett zugefroren. Da blieb nur: kapitulieren.
Als die Temperaturen stiegen, wurde es komplizierter. Ich begann, Eiswürfel im Keller vorzubereiten. Das war nicht wirklich effektiv und auch nicht sonderlich bequem, aber es war mein Ritual. Und irgendwann entschied ich: Wenn ich’s ernst meine, darf ich auch investieren. Also kaufte ich mir vor Kurzem eine professionelle Tonne – mit Kühlsystem (zum Leidwesen meiner Frau und meiner Nachbarn), Zeitschaltuhr, allem drum und dran. Und jetzt wartet jeden Morgen mein persönliches Eisbad auf mich – bei exakt drei Grad.

Was drei Minuten Eisbaden mit meinem Kopf machen

Seit ich regelmäßig Eisbaden praktiziere, hat sich etwas in mir verschoben. Nicht nur im Körper – ich war vorher schon fit, hab auf meine Ernährung geachtet und was man halt so für sich tut – sondern im Kopf. Ich bin merklich ruhiger geworden. Einfach gelassener. Dinge, die mich früher aus dem Konzept gebracht hätten – ein geplatzter Termin, ein patziger Kommentar, ein mieser Tag – landen jetzt nicht mehr sofort auf meiner emotionalen Festplatte.
Ich merke es sehr deutlich: Das Eisbad macht was mit mir. Es fordert mich jeden Tag aufs Neue. Aber es schenkt mir auch Klarheit, Fokus und Selbstvertrauen. Denn ich steige da jeden Morgen rein, egal, wie ich geschlafen habe. Egal, ob ich Lust habe. Und jedes Mal steige ich ein kleines Stückchen stärker wieder raus.

Ist eisbaden gesund? – Ich sag mal so …

Ich werde oft gefragt: „Ist das eigentlich gesund?“ Und meine Antwort ist: Ich glaube ja. Ich bin kein Arzt, kein Biohacker, kein Longevity-Fanatiker. Aber ich spüre den Unterschied einfach. Ich schlafe besser, bin tagsüber wacher und wenn um mich herum alle schniefen, bleibe ich oft gesund.
Was daran jetzt exakt das Eisbaden, die Atemübungen oder meine Freude am Frieren bewirken, kann ich nicht sagen. Aber eins weiß ich: Mein Körper bedankt sich. Und mein Kopf auch. Und das reicht mir erst mal als Beweis.

Eisbaden, meine Morgenroutine – für alle, die’s genau wissen wollen

Für alle, die Zahlen, Fakten und Abläufe lieben – hier meine Standard-Morgensession:
15 Minuten Atemübungen nach der Wim Hof Methode
Ein paar Liegestütze – nur um den Kreislauf wachzukitzeln
Dusche, zuletzt eine Minute kalt
Dann: Ab in die Tonne. Drei Minuten Eisbad. Ohne Handy. Ohne Gespräche. Nur Atmen. Nur sein.
Danach bin ich kein Superheld. Aber ich bin wach, klar und bereit, für was auch immer der Tag mir so bringt.

Warum du’s vielleicht auch mal probieren solltest

Ich will niemanden missionieren. Wirklich nicht. Aber wenn du das Gefühl kennst, festzustecken – emotional, körperlich oder einfach im Kopf – dann ist Eisbaden vielleicht genau der kleine Schubs, den du brauchst.
Es ist kein Zaubermittel. Aber es ist ehrlich. Du kannst nichts faken in drei Grad kaltem Wasser. Du bist, wie du bist. Und das ist ein ziemlich guter Startpunkt für alles, was danach kommt. Vielleicht fängst du klein an. Vielleicht erstmal nur kalt duschen. Vielleicht liest du diesen Text und denkst dir: „Der Typ hat ’ne Meise.“ Auch gut. Aber falls du neugierig bist: Probier’s aus. Ich verspreche dir – du wirst überrascht sein, wie viel Kraft in dir steckt.

Eisbaden ist kein Hype. Es ist mein Anker.

Ich bade weder für Likes, noch fürs Ego und auch nicht zur Selbstoptimierung. Ich bade, weil es mir gut tut und mich erdet. Ich liebe einfach mittlerweile diesen einen Moment am Morgen, an dem ich das Gefühl habe: Ich bin am Leben. Und das, ganz ehrlich, reicht mir völlig.


Meine 5 Tipps für alle Kälte-Neulinge:
1. Kälte ist keine Strafe. Sie ist eine Einladung.
2. Du brauchst kein teures Equipment. Nur Mut.
3. Drei Minuten können dein Denken ändern.
4. Die Tonne kennt keine Ausreden.
5. Wer morgens friert, hat den Rest des Tages schon gewonnen.


Cooles Equipment dazu gibt es hier: eisfass.de (unbezahlte Werbung aus Überzeugung 😉
Also: Rein ins Wasser. Raus aus dem Kopf.

 

Bleibt flexibel – und offen für Neues!

Eurer Ralf Schmitt

und das Team der Impulspiloten

 

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